Jacinta Nandi: Alleinerziehend zwischen Rape Culture und feministischer Erziehung
Komm mit auf die feministsiche Reise der Autorin von "50 Ways to leave your Ehemann"
▶️ Jacinta Nandi ist vielleicht die erste Person in dieser Reihe, die tatsächlich als Feministin geboren wurde – jedenfalls wurde sie so konsequent erzogen, dass sie schon als Kind wusste, was strukturelle Ungleichheit bedeutet.
Ich kenne sie über ihre Bücher "Die schlechteste Hausfrau der Welt" und "Fifty Ways to Leave Your Ehemann". Im Juni erscheint ihr neuer Roman "Single Mom Supper Club" (Rowohlt): ein witziger Roman über vier alleinerziehende Mütter zwischen Elternabenden, Koks im Familienbad und Klassenunterschieden (die Affiliate-Links führen zu buch7).
Jacinta ist Britin, lebt in Berlin, schreibt fürs Missy Magazine und ist alleinerziehende Mutter zweier Söhne. Wir sprechen über feministische Erziehung, Rape Culture, Gewalt in Beziehungen – und über Humor als Überlebensstrategie.
Aufruf: Podcastworkshops & Podcastkollektiv
In der letzten Woche habe ich bei der Linken Medienakademie einen recht offen gehaltenen Podcast-Workshop gegeben und sehr gutes Feedback bekommen. Impro-lastig, interaktiv, kein Frontalunterricht – sondern ein Raum für Austausch, Fragen und konkrete Ideen.
Dabei kam bei mir der Wunsch auf, so einen Workshop auch unabhängig von irgendwelchen Institutionen anzubieten – offen, niedrigschwellig, solidarisch. Drei Stunden Input, Austausch, Fragen, Impro-Show.
Damit es sich für mich lohnt, müsste ein Gesamtbetrag von ca. 500 € zusammenkommen – also z. B. zehn Leute à 50 €, acht à 62 € oder mit Soli-Staffelung.
Wenn du Interesse hast, schreib mir einfach: laura.vorsatz@gmail.com
Vielleicht bekommen wir ja eine Gruppe zusammen!
Eine weitere Idee, die im Workshop aufkam (und mich nicht mehr loslässt): ein feministisches Podcast-Kollektiv. Ziel: Downloadzahlen bündeln, gemeinsam nach Werbepartner*innen suchen (statt bei unter 10.000 Downloads abgewimmelt zu werden) und natürlich: Sich gegenseitig unterstützen - I shine when you shine!
Ich selbst habe wenig Ressourcen – aber sehr viel Lust. Wenn es dir auch so geht und du Ideen hast, wie wir das so easy wie möglich angehen könnten: Melde dich!
Horch mal: Podcast-Festival zum kritischen Muttertag
“Unter dem Motto Happy F*cking Mother’s Day beleuchten sechs feministische Podcasts die gesellschaftlichen und historischen Hintergründe von Muttertag, Mutterschaft und Care-Arbeit und verdeutlichen die patriachalen Aspekte des Mutterideals.”
Ich habe z.B. die Folge “Warum wir Mütter hassen (und lieben)” vom noch recht jungen, aber sehr hörenswerten Podcast “Revolution & Ferien” von Mareice Kaiser und Josephine Apraku gehört - Empfehlung!
Zum Mitmachen: Mutter*tagsaktion vom AK Mutterschaft und Feminismus
Weil Sorgearbeit und Benachteiligung von Müttern* im Patriarchat unsichtbar bleiben, laden wir dich ein, deine Stimme zu erheben:
Sagen, was ist #stattRosen:
Schicke uns bis Ende Mai eine Sprachnachricht an 015755992695 (WhatsApp, Signal, Telegram). Ausschnitte nutzen wir anonym für Redebeiträge auf Demos.
Ich bin Teil des AK Mutterschaft und Feminismus und eventuell nicht ganz unschuldig an der Sprachnachrichten-Idee. Ich würde mich sehr freuen, wenn du mitamchst und deine Erfahrungen teilst.
Aufgepasst: Unterstütze Betroffene von ME/CFS
“Es gibt wahrscheinliche keine Krankheit, die in Relation so häufig, schwerwiegend und dabei so unerforscht ist wie ME/CFS” heißt es auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für ME/CFS e.V.
ME/CFS steht für “Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom” und ist eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die oft zu einem hohen Grad körperlicher Behinderung führt. Typisch sind Symptome wie extreme Erschöpfung, Schlafstörungen, Schmerzen und kognitive Beeinträchtigungen. Ein zentrales Merkmal ist die sogenannte Post-Exertional Malaise (PEM), eine Verschlechterung der Symptome nach körperlicher oder geistiger Anstrengung.
Ich kenne einige Betroffene in meinem Umfeld und bin schockiert, wie sehr sie auf sich gestellt sind und wie wenig Aussicht es auf Verbesserung gibt. Deshalb war ich in Vertretung bei der #LiegendDemo vorm Berliner Hauptbahnhof.
Die Hauptforderungen der #LiegendDemo sind:
Anerkennung von ME/CFS als ernsthafte, körperliche Erkrankung.
Ausbau der Forschung zur Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.
Verbesserung der medizinischen Versorgung durch Schulung von Fachpersonal und Einrichtung spezialisierter Anlaufstellen.
Soziale Unterstützung für Betroffene, einschließlich finanzieller Hilfe und Pflegeleistungen.
Hier kannst du spenden - das Geld wird zum Beispiel für die Förderung von Studien oder Online-Fortbildungen für ärztlich Tätige eingesetzt.
Desinformation erkennen - mit den Videos von o[s]tklick
Ich durfte die Skripte für neun Videos rund ums Thema Desinformation schreiben. Alle Videos findest du in dieser Playlist auf YouTube.
Zum Beispiel erzählt Kira, wie sie es schafft, mit einem nahen Verwandten im Gespräch zu bleiben, obwohl es schwierig geworden ist, seit er immer mehr russische Desinformation konsumiert. Entstanden sind insgesamt neun Kurzvideos, die Fragen klären rund um Desinformation, Manipulation in sozialen Medien und die Bedeutung eines kritischen Medienkonsums.
Filmtipp: Feministische Horror-Komödie “Balconettes”
Marseille. 45 Grad. Alle hängen halbnackt auf dem Balkon rum.
Die Farben sind aufgedreht, es sieht einfach richtig cool aus.
Der Film startet locker, laut, sommerlich – ein erster Mord passiert so nebenbei.
Nicole, Ruby und Élise – drei Frauen, die wie Schwestern leben. Sie sind füreinander da, lassen sich so, wie sie sind. Das allein ist schon richtig schön mit anzusehen.
Dann kippt der Film.
Der Nachbar lädt auf einen Drink ein – und der Horror beginnt. Es wird ziiiemlich blutig und abstrus. Ich kann eigentlich nicht mal Blut sehen – im Film ergibt der Genrewechsel aber total Sinn! Denn Regisseurin Noémie Merlant verarbeitet hier ihre eigenen Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt.
Ein Film über Trauma, Lust, Freundinnenschaft und das Zurückerobern des eigenen Körpers.
Mit Humor, Wut, Fantasie – und einem starken feministischen Vibe. Viel Spaß!
Zu guter Letzt: Buchtipp “Buhuu Boys”
Dank Comics kann mensch mal eben EIN GANZES BUCH lesen - hammer!
Buhuu Boys ist eine Comic-Anthologie über toxische Männlichkeit – ich hab so eiiiniges wiedererkannt…
Unterschiedlichste Zeichner*innen erzählen wahre Geschichten, gesammelt über einen offenen Aufruf in Brasilien. Alle mit ähnlicher Farbgebung, sodass trotz der vielen Perspektiven ein rundes, einheitliches Buch draus wird.
Ich liebe, wie Storys z.B. mit dem typischen Misstrauen gegenüber Ex-Freundinnen bricht – und wie es feministisch neu erzählt wird: Vielleicht war sie gar nicht „die Verrückte“, sondern die, die eine ganze Menge Vorarbeit geleistet hat #trusthisex
Wie bei den allerallermeisten feministischen Diskursen, geht es auch in diesem Buch nicht um Männerbashing, sondern darum, Muster sichtbar zu machen.
Ich stelle es mir ganz cool vor, das Comic mit Freund*innen zu lesen: Mit FLINTA*-Personen, aber gerne auch mit reflektierten cis Typen!
Mit feministisch vorsätzlichen Grüßen...
...verbleibe ich auch hier. Teile die Podcastfolgen gerne mit deinen Menschen und lass mir ne Bewertung auf Apple Podcasts oder Spotify da. 1000Dank!
Laura
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